SANTANA

(von Modellbau Krause)
Baubericht von Erwin Rechsteiner, Herbst 2015
Kommentare und Anmerkungen erwünscht  
 
Kommentare
 
Der Musiker Santana hat den Song OYE COMO VA geschrieben oder wenigstens gesungen.
Die übersetzung davon ist: "Klingt wie va"!
Für mich klang das Angebot in Romans Scheune wie: Passend!
 
Die Masse des Modells 
Spannweite
3000 mm
Rumpflänge1400 mm
Tiefe Wurzelrippe240 mm
Gewicht2693 gr
Flächenbelastung
 
44 gr/dm²
 
Nun ja, Höhenruder und Seitenruderflosse haben gefehlt. Eine Bauanleitung auch, aber es gab einen Plan, einen Kunststoffrumpf und Abachi-Flügel. Das reicht für ein schönes Modell. Es war leicht zu erkennen, dass da viel Arbeit auf mich zukommt. Das ist genau richtig. " OYE COMO VA" passt!
 
 
Angefangen habe ich mit dem Bau des Höhenleitwerks.
Das gab mir Zeit, über andere Problemlösungen nachzudenken und das Vorgehen zu planen. Aufgebaut ist das Höhenleitwerk klassisch mit Rippen und einer 1mm Vollbeplankung. Nach Plan wäre es ein beplankter Styrokern gewesen. Um leicht und doch stabil zu sein, habe ich anstelle von Kieferleisten aber einen Ober- und Untergurt aus 0.8 x 4 mm Kohle eingelegt und die Endleiste mit einem Roving verstärkt. Alles stabil, schön und hoffentlich auch leicht. Wie leicht wird sich beim Einstellen des Schwerpunktes gnadenlos zeigen.
 
Ziemlich beruhigend; die Steckung passt zum Winkelhebel und das Höhenleitwerk steckt winklig zum Seitenruder. Das ist nicht selbstverständlich, denn der Rumpf war werkseitig nicht gebohrt und die Hülse nicht eingebaut.
Etliche Gedanken musste ich mir zu den Störklappen machen. Diese waren super schön eingebaut und unter der Beplankung verbaut. Eigentlich gut und recht, aber mechanisch angelenkt und die Platzverhältnisse für das Servo nicht wirklich befriedigend. Ein harter Entscheid: Abachi aufschneiden (wer das schonmal gemacht hat, weiss, wie gerne Abachi splittert) und die Störklappen mit doch recht viel Gewalt rausreissen. Alles gut gegangen und nach dem Bebügeln auch nicht mehr sichtbar. Ein zusätzliches neues Problem war, dass die Servokabel von den Querrudern und den Störklappen die Wurzelrippe nicht am selben Ort verlassen. Könnte jeweils beim Zusammenbau eine Fummelei werden. Nach vielen überlegungen habe ich mich für eine pragmatische Lösung, die ich nicht beschreiben will, entschieden. Das muss man sehen. Hässlich aber praktisch.
 
Die schönen Seiten des Tragflächenbaus haben jetzt begonnen. Querruder ausschneiden. Randbogen und Nasenleisten ankleben und dann das was mir am Modellbau mit Holz am besten gefällt! In Form hobeln und sauber verschleifen. Super!
 
Für die Nasenleisten klebe ich mir immer ein Sandwich aus 2 Balsabrettchen und einer Mittellage aus 3 mm Abachi-Furnier zusammen. Dies wird dann auf der Bandsäge zu Nasenleisten aufgeschnitten. Das ergibt eine verstärkte Nasenspitze und ist beim Bearbeiten eine willkommene Orientierungshilfe.
 
Die Querruder sind direkt mit Folie angeschlagen. Auch nicht sehr schön aber zweckmässig. Bei der Folienauswahl habe ich mich vor allem an meinem bestehenden Lager und am Schriftzug "SANTANA" orientiert, zudem auf grossen Unterschied zwischen Ober- und Unterseite geachtet.
 
Eine wirkliche Herausforderung war das Fertigstellen des Rumpfs respektive der nötigen Einbauten. Darin hatte ich keine Erfahrung und Angst, die Steckung der Tragflächen könnte nicht passen oder die Einbauten hätten nicht genügend Platz. Aber nach vielen überlegungen hat dann doch alles gepasst und ist ordentlich geworden.
Da ich nicht so genau wusste, ob EWD und Schwerpunkt wirklich stimmen, wollte ich für den Erstflug nicht direkt an die Leine. Roland hat mit einem kräftigen Schubser das Modell seinem Element übergeben und es flog.
 
Mit sehr viel Gefühl hat am Windenflugtag Leo den Santana zum ersten Mal in die Höhe gebracht. Jürg hat mich kompetent assistiert und heil auf den Boden gebracht. Er fliegt gut, aber noch nicht optimal. Im Schlepp übersteigt es die Schleppmaschine ungewöhnlich stark, obwohl die Tiefentrimmung schon am Anschlag ist. Die EWD könnte also zu gross sein und der Schwerpunkt zu weit vorne liegen, was bei hoher Geschwindigkeit dieses starke Steigen ausmacht. Das lässt sich einfach korrigieren.
 
Zusammen mit Marcel sind wir dabei, alles zu optimieren. Mittlerweile ist die Feintrimmung weitgehend abgeschlossen. Der Santana lässt sich gut steuern und hat auch schon mal etwas Höhe gemacht. Der Abfangbogen ist sanft und der Schwerpunkt liegt genau da, wo er nach Plan sein soll. Der SANTANA ist schnell unterwegs und ich versuche herauszufinden, ob es doch noch etwas langsamer geht. Im kommenden Winter werde ich ein super leichtes HLW bauen. Wenn es gelingt, 40 Gramm leichter zu werden, könnte ich das Trimmblei um fast die Hälfte reduzieren und damit eine Flächenbelastung von 40 gr/dm² erreichen, was nie schaden kann. Bestimmt wird der Segler dann auch noch etwas langsamer.
 
 
 
Ich bedanke mich bei Roland, Leo, Jürg und Marcel für die Unterstützung und natürlich darf ein Dank an den Spender des Baukastens nicht fehlen.
 

Kommentare


Kommentar von Fredi Wiegisser:
Hallo Erwin
Herzlichen Glückwunsch zu dem gut gelungenen Modell und dem unterhaltsamen Bericht. Ich wünsche dir weiterhin viel Vergnügen, beste Grüsse
Fredi